Johannes Künzigs Schwarzwald Sagen bietet eine dichte Auswahl an Überlieferungen aus den Landschaften des Schwarzwalds und ist in der von Paul Zaunert herausgegebenen Reihe „Stammeskunde deutscher Landschaften“ als „Alemannische Stammeskunde I“ erschienen. Die Ausgabe gehört zum Diederichs-Programm der Zwischenkriegszeit und liegt – je nach Exemplar – typischerweise in sorgfältiger Ausstattung mit Fraktursatz und Bildteil vor. Als editorisch betreute Sammlung verbindet sie regional verortete Sagentexte mit einer systematischen Ordnung nach Themen und Herkunftsgebieten.
Inhaltlich spannt der Band den Bogen von Orts- und Herkunftssagen über Natur- und Waldmotive bis zu Kloster-, Handwerks- und Grenzraumerzählungen; die Stücke sind in ihrer sprachlichen Eigenart weitgehend bewahrt und werden durch die Edition in einen übersichtlichen, wissenschaftlich anschlussfähigen Rahmen gestellt. Die Ausgaben sind – je nach Druck – mit Tafeln und Abbildungen ausgestattet, was die landschaftliche und kulturgeschichtliche Anschaulichkeit erheblich erhöht.
Historische Entstehung: Der Band ist Teil eines größeren, auf Regionalüberlieferung gerichteten Editionsvorhabens, das beim Verlag Eugen Diederichs gepflegt wurde. Ziel war die gesicherte Sammlung und lesbare Präsentation lokaler Sagenbestände in geschlossener Form; Künzigs Schwarzwald-Band steht dabei exemplarisch für die editorische Verbindung von Volksüberlieferung, landschaftlicher Verortung und moderner Buchgestaltung.
Für Historiker und Forscher fungiert das Buch als Quelle zur regionalen Erzählkultur und Motivgeschichte; Lehrer und Professoren können es zur Analyse von Sprache, Motivgruppen und Topographie im Unterricht heranziehen. Sammler schätzen die Diederichs-Ausgaben wegen ihrer variantenreichen Ausstattung und der Stellung innerhalb der Sagensammlungen der Zeit. Geschichtsinteressierte Privatpersonen erhalten einen gut zugänglichen, zugleich quellennahen Einblick in die Erzählwelt des Schwarzwalds – mit hohem dokumentarischen und heimatkundlichen Wert.