Grenzland im Aufbau

Grenzland im Aufbau ist ein reich bebilderter Gau-Band der Gauleitung Bayerische Ostmark, herausgegeben im Gauverlag Bayerische Ostmark in Bayreuth. Das Werk präsentiert in komprimierter, stark illustrativer Form die im Grenzraum propagierten „Aufbauleistungen“ – von Siedlungs- und Infrastrukturprojekten über Wirtschaft und Kultur bis zur öffentlichen Selbstdarstellung der Gauorganisation. Typographisch und formal folgt es den für die Zeit typischen Mustern (Broschur, Fraktur, großformatige Bildstrecken mit knappen Bildlegenden) und ist als repräsentatives Publikationsstück eines NS-Gaues zu lesen.

Historischer Hintergrund: Die Bezeichnung „Bayerische Ostmark“ fasste in den dreißiger Jahren den ostbayerischen Grenzraum zusammen und diente zugleich als Name des NS-Gaues; die Publikation verortet die Region programmatisch als „Grenzland“ und bindet lokale Maßnahmen in eine übergeordnete politische Erzählung ein. Damit ist der Band weniger eine neutrale Regionalchronik als eine gesteuerte Bild- und Erfolgsbilanz der Gauleitung – eine Quelle zur visuellen Kommunikation, Ikonographie und zur regionalen Selbstdarstellung der Parteiorganisation auf Gau-Ebene.

Für Historiker und Forscher bietet das Buch unmittelbares Material zur Analyse gaupolitischer Öffentlichkeitsarbeit und ihrer Bildsprache; Lehrer und Professoren können es als Anschauungsstück einsetzen, um Narrative, Sprache und Bildgebrauch im regionalen Propagandakontext zu diskutieren. Sammler schätzen die Ausgabe als charakteristisches Beispiel gauverlegerischer Produktionen der dreißiger Jahre, während geschichtsinteressierte Privatpersonen einen dichten Einblick in die zeitgenössische Inszenierung eines deutschen Grenzraums erhalten.